Rannungen - „Die Raiffeisenbank Maßbach blickt auf ein insgesamt erfolgreiches Jahr 2021 zurück“ - so einen Satz hörten die Mitglieder der Vertreterversammlung aus dem Mund von Vorstandsmitglied Michael Hein sehr gerne. Der Aufsichtsratsvorsitzende Fridolin Zehner konnte zu dieser Versammlung im Pfarrsaal der Gemeinde 50 der 76 gewählten Vertreter begrüßen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende erinnerte in seinem Rechenschaftsbericht an die schlimme Ernährungskrise in Afrika durch den Krieg in der Ukraine, die zu Flüchtlingsströmen führe. „Wir halten das finanziell aus, da wir ein wohlhabendes Land sind. Aber die armen Länder leiden sehr darunter“, fürchtet er. Er beklagte auch, dass immer neue Regeln und Auflagen durch die EU und die Bundesrepublik vor allem die kleineren Banken in ihrer Arbeit behindern würden. Er vergaß aber auch nicht, dass die Raiffeisenbank Maßbach im letzten Jahr Vereine in ihrem Geschäftsbereich mit 20.000 Euro unterstützen konnte.
Vorstandsmitglied Michael Hein ging in seinem Bericht auf die wirtschaftlichen Probleme im letzten Jahr ein. Die Inflationsrate stieg von 1,0 Prozent im Januar auf 5,3 Prozent im Dezember. Die Bilanzsumme der Raiffeisenbank Maßbach erhöhte sich im Geschäftsjahr 2021 um 3,9 Prozent auf 184,3 Millionen Euro. Die Kundeneinlagen stiegen um 2,7 Prozent auf 152 Millionen Euro. Das betreute Kundenvolumen stieg um 6,2 Prozent auf 371 Millionen Euro. Das Eigenkapital konnte in den letzten Jahren gestärkt werden und beträgt jetzt 21 Millionen Euro.
Probleme hat die Bank jedoch, gutes Personal zu bekommen. Michael Hein beklagte „die Personalbeschaffung wird von Jahr zu Jahr anspruchsvoller, der Personalmarkt ist leergefegt und die geburtenstarken Jahrgänge gehen in Rente. Trübe Aussichten für die Zukunft“.
Der Genossenschaftsverband Bayern erteilte den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk, teilte der Aufsichtsratsvorsitzende Fridolin Zehner mit. Wegen des Krieges in der Ukraine müsse mit einer Verschlechterung der Ertragslage gerechnet werden, heißt es im Prüfungsbericht. Positiv zu bewerten sei die deutlich höhere Kreditnachfrage.
Der Jahresabschluss weist einen Bilanzgewinn von 343.928 Euro aus, teilte Vorstandsvorsitzender Horst Seufert mit. Davon gehen jeweils 146.112 Euro in gesetzliche und andere Rücklagen. Damit bleiben 51.703 Euro übrig, die als dreiprozentige Dividende ausgeschüttet werden. Die Vertreterversammlung stimmte der Feststellung des Jahresabschlusses und der Verwendung des Jahresüberschusses für 2021 einstimmig zu. Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Bank wurden von der Vertreterversammlung einstimmig entlastet.
Die Amtszeit der drei Aufsichtsratsmitglieder Reinhard Dieterich, Matthias Schüller und Konrad Wolf ging zu Ende. Einstimmig wiedergewählt wurden Dieterich und Schüller. Wolf gehörte dem Gremium seit 2004 an und wurde nicht ersetzt, da der Aufsichtsrat verkleinert werden sollte. „Ich kann bestätigen, dass Konrad Wolf den gestiegenen Anforderungen an ein Aufsichtsratsmitglied stets gewachsen war und die Entwicklung in den 18 Jahren seiner Amtszeit mitgeprägt hat“ bescheinigte der Aufsichtsratsvorsitzende Fridolin Zehner.
Von Dieter Britz